Notfallverbund Südniedersachsen

In der Region Südniedersachsen sind zahlreiche Einrichtungen lokalisiert, die Kulturgut von lokaler, regionaler, nationaler und internationaler Bedeutung verwahren und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich machen. Jede dieser Einrichtungen ist zum Schutz und zum Erhalt der von ihr verwahrten Kulturgüter verpflichtet und für sie verantwortlich. Durch Naturkatastrophen, Feuer, Wasser, technische Defekte, äußere Gewalt oder andere unvorhersehbare Ereignisse können jedoch bei jeder dieser Einrichtungen Schäden eintreten, denen mit eigenen Mitteln und Kräften allein nicht begegnet werden kann. Für die Fachöffentlichkeit haben vor allem die beiden Katastrophen des Brands der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar 2004 und des Einsturzes des Kölner Stadtarchivs 2009 drastisch vor Augen geführt, dass in solchen Fällen die Feuerwehr und das Technische Hilfswerk die unmittelbar Unterstützung von Fachleuten benötigen, um die Schäden durch ihren Einsatz nicht noch zu vergrößern, die richtigen Prioritäten zu setzen und sachgerecht mit den geretteten Kulturgütern umzugehen. Regelmäßig reicht dafür die Zahl der an der betroffenen Einrichtung arbeitenden Experten nicht aus.

Zweck eines Notfallverbundes ist es, die Fachkräfte benachbarter Einrichtungen zu aktivieren und deren schnelle Erreichbarkeit zu sichern, um im Notfall über ausreichend sachkundige Helfer zu verfügen. Daraus folgt, dass bereits vor einer akuten Katastrophe durch Absprachen, bei Übungen, bei Abstimmungen mit Behörden etc. zusammengearbeitet werden muss. Arbeitsabläufe und Notwendigkeiten sind dabei in Museen, Archiven und Bibliotheken mit historischen Beständen weitgehend gleich, so dass möglichst alle Institutionen eines Gebiets, die Kulturgüter beherbergen, in einem solchen Verbund zusammengefasst werden sollten. 

Zum 1.1. 2023 wurde der Notfallverbund für kulturgutbewahrende Einrichtungen in Südniedersachsen gegründet. Der Landschaftsverband koordiniert die Arbeit des Notfallverbundes. Falls Sie Interesse an einer Teilnahme oder Rückfragen haben, nehmen Sie gerne Kontakt mit der Geschäftsstelle auf.

Als erstes gemeinsames Projekt des Notfallverbundes wurden Notfallboxen für die kulturbewahrenden Einrichtungen angeschafft.